“ Einfach lieder – lich“ – Gereimtes und Ungereimtes
Englische Madrigale aus dem 16. Jahrhundert und Wörter-Kollagen von Kurt Sawitters umfaßt unser Progamm, – sicherlich eine große Spannweite.
Beide haben jedoch etwas gemeinsam, nämlich aus Wörtern „Melodien“ zu erzeugen, die der jeweiligen Zeit entsprechen.
Schwitters hat in den 20er Jahren mit den Dadaisten diese Kollagen entdeckt und damit einem Lebensgefühl Ausdruck gegeben, das auch noch heute aktuell ist.
Aber auch die Melodien und Themen der Madrigale (Liebe, Freude, Geselligkeit, Traurigkeit) sprechen uns an.
Wir meinen, daß es reizvoll ist, beides, -das Ungereimte und das Gereimte-, in einem Chorprogramm zu verbinden.
Eine andere Sparte stellt das politische Lied dar, das allerdings in der letzten Zeit selten geworden ist.
Lluis Lach, katalanischer Sänger, hat mit seinem L’estaca (Der Pfahl) in den 70er Jahren dem Widerstand gegen das Franco-Regime in Spanien Ausdruck gegeben.
Benedetti, südamerikanischer Dichter und Schriftstel-ler, fand Worte für ein „politisches Liebeslied“ (Te Quiero).
Aber auch ein Gedicht (Morire de cara al sol) von Jos6 Marti, kubanischer Schriftsteller und Unabhängigkeitskämpfer im 19. Jahrhundert, gibt es in einer modernen Fassung in der Musiksprache unserer Zeit.
Jiddische Lieder ziehen uns oft an wegen ihrem Klang, ihrer Einfachheit und ihrer unverwechselbaren Mischung von „Herz und Gefühl“, obwohl die Themen oft Not und Trauer sind.
Aus dem großen Schatz dieser zerstörten Welt singen wir vier Lieder.
Bekannt ist, allerdings in einer sehr folkloristischen Fassung, „Dos Kelb“ (Donna donna).
Nicht zu kurz kommen soll die Freude und der Spaß an der Musik.
Die Comedian Harmonists haben dafür in den 20er Jahren ein unerschöpfliches Reservoir geschaffen.
Wir bringen „In der Bar zum Krokodil“ zu Gehör.
Auch eine türkische Volksweise mit sprühendem Temperament gehört dazu.