2004 26.03 „Natur – in Dur und Moll“
„Natur – in Dur und Moll“
In Dichtung und Musik wurden schon immer die Schönheiten der Natur und die Verbundenheit des Menschen mit der Natur zum Ausdruck gebracht.
Die Jahreszeiten, Sonne und Mond, Landschaften, Tiere wie Schwan, Nachtigall und Taube, die in unserem Programm neben anderen vorkommen, stehen häufig für den Menschen selbst, sind also oft mehr „Menschenschilderung“ als „Naturschilderung“.
Monteverdi hat sich von der Morgendämmerung und dem Murmeln eines Baches anregen lassen („Ecco mormorar l’onde“), Thomas Morley, Johannes Brahms und viele andere besingen den Mai, – Natur als Erlebnis und als Metapher für Gefühle und Stimmungen. In unserer Zeit, in der – allem Naturschutz zum Trotz – Natur immer noch Ziel folgenreicher Ausbeutung ist, sind diese Themen umso wichtiger.
Natur heißt auch bedrohte Natur. Der türkische Musiker Ali Kocatepe hat eindringliche Worte und Melodien („Bundan böyle…, will endlich wieder auf die Mutter Erde hören“) gefunden.
Und Paul Gerhardts Gedicht „Geh’ aus mein Herz und suche Freud“ aus dem 17. Jahrhundert ist gut geeignet, eine Vorlage abzugeben für die Lage, in der wir uns heute („ ..du hast nicht mehr lange Zeit“) befinden.