Schöne Aussichten – Lieder – Laute – Lebenszeichen
Musik hat schon immer versucht, den Laufder Zeiten zu deuten und darzustellen. Gerade in einer Zeit, in der Hoffnungen und Enttäuschungen eng nebeneinander liegen, kann Musik den Gefühlen der Menschen Ausdruck geben, – nicht nur im aktuellen Text eines „Bundeswalzers“ (H.M Enzensberger), auch Tucholsky („Rosenauf den Weg gestreut“) und Brecht („alternative Nationalhymne“) haben sich mit Themen auseinandergesetzt die die Deutschen heute bewegen.
Die Empfindungen gehen dabei weit auseinander.
Man kann auch wie Anne Tübinger Beispiele aus der deutschen Grammatik nehmen und diese -satirisch- umsetzen („Empfindungswörter“).
Kontrastprogramm dazu sind dann „Empfindungen“, wie sie Andreas Hammersclunidt (1612-1675) zu seiner Zeit ausgedrückt hat, wenn er -musikalisch-rät, die „Tore weit zu machen“.
So ist unser Programmteil „Nationale Ansichten“ notwendig sehr breit gestreut.
Auch Komponisten haben zu aktullen Themen Stellung genommen: Bartok und Eisler gehören dazu.
Dabei verwenden sie durchaus die Tonsprache unserer Zeit.
So findet man auch unvermittelt einen Zugang zur modernen Musik.
Volksmusik ist immer auch inter – national.
So gehört ein Widerstandslied des jiddischen Volkssängers Mordechaj Gebirtig genauso zu unserem Programm wie Bartöks A cappella Stück „Der Flüchtende“, lange Zeit verharmlost als „Der Wanderer“.
Aber auch Lieder aus der deutschen Romantik, gerade mit ihrem Zugang zur heute bedrohten Natur, können uns neue Einsichten geben.
Schließlich gehören zu den „Lebenszeichen“ auch unvergessene Weisen der Comedian Harmonists, die im vierstimmigen Chorsatz sicher nur Assoziationen an die Originale wecken können, aber auch zeigen, wie unverwüstlich die Einfälle dieser Gruppe sind.