Sinnliches – Besinnliches
heißt unser Programm, und in diesem Sinne gibt es ein sehr breites Spektrum wider. Die Spanne reicht von temperamentvollen südafrikanischen Liedern bis zu Betrachtungen über Krieg und Frieden in Vergangenheit und Gegenwart.
Sinnliches liegt in der Naturbetrachtung, die Monteverdi vertont hat, („Ecco mormorar l`onde – Es murmelt die Welle“). Tschaikowsky hat ein romantisches Gedicht von Lermontov sehr gefühlvoll in Töne gesetzt. Eine Wolke schläft nachts auf einem Felsen und verlässt diesen am Morgen, um sich in die Lüfte zu erheben, – und der Fels trauert: Sinnbild für das Verlassenwerden, – ein Thema, das auch Dvořák für eine Komposition anhand eines mährischen Volksliedes angeregt hat („Opuštěný – Verlassen“).
Besinnlich ist ein Stück von Theodorakis, das dieser während der Zeit der Militärdiktatur in Griechenland (1967-1974) schrieb („Wir sind zwei – Imaste dhio“). Das Elend des Krieges findet bei Heinrich Schütz seinen Ausdruck, der in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ergreifende Stücke über Friedenssehnsucht und Gottvertrauen schuf („Verleih uns Frieden“, „So fahr ich hin“).
In unserem Konzert soll aber auch die Freude am Leben nicht zu kurz kommen. Wir singen eine heitere Bourrée von Leopold Mozart, die er für seinen Sohn Wolfgang Amadeus schrieb und die in einer Bearbeitung aus der heutigen Zeit einen Swing-Charakter erhält. Ernst Jandl macht sich Gedanken darüber, was passieren kann, wenn die Tassen auf den Tisch gestellt und Zucker gereicht werden soll. So kann man sich, wie er meint, auch in Zeiten der Trauer … diebisch freuen, fragt sich nur „worübisch“.